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Migräne
Die Migräne ist ein relativ häufige Erkrankung, etwa 6–7 % der Männer und doppelt soviele (15–18 %) der Frauen leiden unter ihr. Es ist eine Funktionsstörung des zentralen Nervensystems, einschließlich der Hirnhäute und der Blutgefäße im Kopf. Im Gegensatz zu anderen Kopfschmerz-Arten ist der Migräne-Kopfschmerz meist einseitig lokalisiert. Er wird als pulsierend angegeben und kann von wenigen Stunden bis zu vier Tagen dauern. In der weit überwiegenden Mehrzahl der Fälle finden sich Begleitsymptome wie von Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit, sowie bei ungefähr 15% der Betroffenen zusätzlich neurologische Ausfallerscheinungen. Meistens handelt es sich um Sehstörungen, selten um schwerere Symptome wie Lähmungen (die sich allesamt vollständig zurück bilden). Treten die neurologischen Symptome vor der eigentlichen Schmerzattacke auf, wird von einer "Aura" gesprochen, eines der klassischen Symptome der Migräne.

Therapie der akuten Migräne
Migräne-Attacken werden meist mit Schmerzmitteln behandelt. Zusätzlich kommen nicht steroidale Antiphlogistika (Diclofenac, Ibuprofen, etc.) oder migränespezifische Triptane zum Einsatz. Die Einstellung mit Medikamenten erfolgt individuell und berücksichtigt Art und Dauer der Schmerzen, Vorerkrankungen des Patienten, Nebenwirkungen und habituelle Faktoren. Begleitende Medikamente gegen Übelkeit können ebenfalls eingenomen werden.

In der naturheilkundlichen Praxis kommen zusätzlich komplementäre Verfahren zum Einsatz, besonders wenn es vom Patienten gewünscht wird. Fast immer handelt sich dabei um Kombinationstherapien mit schulmedizinischen Medikamenten. Akupunktur, biologische Verfahren (Coenzym Q10, Riboflavin, Magnesium) und Phytotherapie mit Petasites hybridus (Pestwurz) und Tanacetum parthenium (Mutterkraut) sind erprobte Behandlungsmethoden (Diener & Danesch 2009, Evers 2009). Die Wahl der Methode erfolgt nach der individuellen Anamnese.

Migräneprophylaxe
Neben der akuten Therapie von Migräne-Attacken ist die Prophylaxe der Kopfschmerzen ein eminent wichtiger Bestandteil. Dies deshalb weil die Migräne eine erheblich die Lebensqualität einschränkende Erkrankung ist und mit einer an den Patienten angepassten Prophylaxe eine signifikante Besserung erzielt werden kann. Häufigkeit, Dauer und Schwere der Attacken können abnehmen und es gelingt fast immer, die Schmerzmedikation herunter zu fahren.

Im Vordergrund der Prophylaxe steht zweifelsfrei eine ausgeglichene Lebensführung. Dies beeinhaltet eine Stressreduzierung, regelmäßige sportliche Aktivität, ein harmonisierter Tagesablauf, Meidung von bekannten Auslösern (wie Schokolade, Schärfe, Alkohol, Tabak, etc.), gleichmäßige Ernährung und so weiter.

Eine Prophylaxe mit Medikamenten ist angezeigt wenn die Dosierung und Frequenz der Einnahme von Akutmitteln zunimmt, bei Nebenwirkungen, bei zwei oder mehr Attacken pro Monat, bei lang andauernden Migräne-Attacken. Eine wirksame Prophylaxe liegt dann vor, wenn Attacken um mindestens 50% gesenkt werden (Diener & Danesch 2009).

In den Leitlinien werden als Mittel der ersten Wahl ß-Blocker empfohlen. Am besten untersucht und signifikant wirksam ist der nicht selektive ß-Blocker Propranolol. Der genaue Wirkmechanismus bei der Migräne-Prophylaxe ist nicht bekannt. Etwas jüngeren Datums ist das Antiepileptikum Topiramat, das ebenfalls wirksam ist, allerdings nicht ganz so effektiv wie Propranolol.

Eine wirksame und nachgewiesene Alternative zu den oben genannten Wirkstoffen sind pflanzliche Medikamente aus Tanacetum parthenium (Diener & Danesch 2009) und besonders Petasites hybridus (Diener et al. 2004, Lipton et al. 2006). Neben diesen pflanzlichen Präparaten können auch Vitamine und Mineralstoffe zum Einsatz kommen. Riboflavin, Coenzym Q10 und Magnesium wären eine Möglichkeit. Durch Studien belegt ist nur die Wirksamkeit des Petasites hybridus Extraktes. Für nutritive Prophylaktika gilt zur Zeit, dass diese eine vergleichbare Wirksamkeit wie Propranolol und Topiramat aufweisen (Diener & Danesch 2009).

Neben den medikamentösen Behandlungsmethoden (pflanzliche und chemische) sollte auf jeden Fall auch eine Behandlung mit Akupunktur oder vergleichbaren Gegenreiz-Verfahren in Erwägung gezogen werden. Zu ersterer gibt es einige Studien, die eine Wirksamkeit nahe legen (Diener et al. 2006, Endres et al. 2007). Entsprechend den Leitlinien wird auch eine Ernährungsumstellung empfohlen, die darauf beruht, auslösende Nahrungsmittel und Ernährungsgewohnheiten zu meiden und die Ernährung entsprechend zu modifizieren. Dies ist oft ein relativ aufwändiger Prozess, da einiges verändert werden muss, bis man auslösende Nahrungsmittel herausgefunden hat.

Sowohl die Akupunktur  und Ernährungsberatung, als auch viele andere nicht medikamentöse Verfahren (beispielsweise modernes Schröpfen, Entspannngstechniken, etc.) werden in der Regel von den gesetzlichen Kassen nicht übernommen. Weitere Verfahren wie Biofeedback, Verhaltenstherapie, physikalische Maßnahmen sind auch anwendbar und haben zum Teil nachweisbare Effekte, siehe Leitlinien (pdf-Datei).

Literatur
Diener, H. C. & Danesch, U. 2009: Wirksamkeit chemischer, pflanzlicher und diätetischer Migräneprophylaktika. Eine vergleichende Übersicht randomisierter und kontrollierter doppelblinder Studien. – MMW-Fortschritte der Medizin Originalien, 1, 13–23.
Diener, H. C., Rahlfs, V. W. & Danesch, U. 2004: The first placebo-controlled trial of a special butterbur root extract for the prevention of migraine: reanalysis of efficacy criteria. – Eur. Neurol., 51, 89–97.
Diener, H. C., Kronfeld, K., Boewing, G., Lungenhausen, M., Maier, C., Molsberger, A., Tegenthoff, M., Trampisch, H. J., Zenz, M. & Meinert, R. 2006: GERAC Migraine Study Group. Efficacy of acupuncture for the prophylaxis of migraine: a multicentre randomised controlled clinical trial. – Lancet Neurol., 5 (4), 310–316.
Endres, H. G., Böwing, G., Diener, H. C., Lange, S., Maier, C., Molsberger, A., Zenz, M., Vickers, A. J. & Tegenthoff, M. 2007: Acupuncture for tension-type headache: a multicentre, sham-controlled, patient-and-observer-blinded, randomised trial. – J. Headache Pain, 8 (5), 306–314.
Evers, S. 2009: Pestwurz in der Behandlung der Migräne. Eine Übersicht. – Nervenheilkunde, 8, 548–552.
Lipton, R. B., Gobel, H., Einhaupl, K. M., Wilks, K. & Mauskop, A. 2006: Petasites hybridus root (butterbur) is an effective preventive treatment for migraine. – Neurology, 63, 2240–2244.


                                       
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