H1N1-Virus



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Einschätzungen zur "Schweinegrippe"
In den Medien gibt es seit dem Frühsommer 2009 viele unterschiedliche Berichte über die sogenannte "Schweinegrippe". Da es sich dabei oft um sehr unterschiedliche Interpretationen des Risikos dieser Virusepidemie handelt, bleibt nicht aus, dass viele Patienten sich verunsichert fühlen. Als kleine Interpretationshilfe wollen wir daher hier unsere Sichtweise darlegen, die sich nahe am lesenswerten Kommentar von W. Eckert befindet.

Grundsätzlich handelt es sich bei dieser erstmals in Mexiko aufgetretenden Grippe um eine "normale" Virusgrippe. Diese ist nach dem bisherigen Verlauf keine außergewöhnlich schwere Grippeform, sonden eher als milde Form einzustufen. Gefährlich ist sie offenbar nur für geschwächte Menschen, also Senioren, Immungeschwächte oder bei Menschen mit vorliegender Komorbidität (mehrere gleichzeitige Erkrankungen). Gesunde Menschen, die sich mit dem H1N1-Virus infizieren, erkranken zumeist nur leicht. Sowohl Atemwegssymptome wie Husten, Halsschmerzen oder Schnupfen, als auch Symptome des Verdauungstraktes wie Übelkeit, Durchfälle oder leichte Bauchkrämpfe sind zu beobachten. Meistens verschwinden diese Symptome nach drei bis zehn Tagen. Auch die Rekonvaleszenz (Erholungsphase) ist eher kurz im Vergleich zu früheren Grippewellen.

Das eigentlich Problematische dieser normalen Grippe ist, wie auch bei anderen Grippewellen, dass geschwächte Menschen gefährdet sind. Der Unterschied zur "Vogelgrippe", die zwischen 2005 und 2006 Schlagzeilen machte, liegt darin, dass die Vogelgrippe bei betroffenen Menschen wesentlich häufiger einen schweren Verlauf genommen hatte. Dieser Vogelvirus, der zur Influenzaform H5N1 gehört, ist normalerweise ein Tiervirus, der nur selten auf den Menschen überspringt. Aber in den Fällen, in denen er das getan hatte, verlief die Grippe schwer und oft tödlich, selbst bei Gesunden. Das aktuelle H1N1 Grippe ("Schweinegrippe") hat nicht annähernd dieses medizinische Potential und darf mit Recht als milde Form bezeichnet werden.

Hinzu kommt die Befürchtung von Epidemiologen (Infektionsforschern), dass der H1N1 Virus sich genetisch verändern kann. Durch Veränderungen des Virus können nämlich gefährlichere Formen entstehen, die auch für gesunde Menschen riskant werden könnten. Wohlgemerkt: könnten. Zur Zeit (08.08.2009) löst der H1N1-Virus eine milde Grippewelle aus und hat ein vergleichbares Risiko wie frühere Grippewellen, sich zu verändern. Hieraus leitet sich unsere Empfehlung ab, dass eine Massenimpfung nicht mehr oder weniger sinnvoll ist, wie bei früheren H1N1-Epidemien. Die Empfehlungen laufen darauf hinaus, gefährdete Menschen zu impfen, während es bei Gesunden immer eine individuelle Entscheidung ist, ohne zwingende medizinische Indikation.

Da der Impfstoff wie in jedem Jahr erst ab Mitte September bis Anfang Oktober von der pharmazeutischen Industrie ausgeliefert wird, können zur Zeit sowieso keine Impfungen angeboten werden. Wenn sich bis dahin keine neuen epidemiologischen Sachverhalte ergeben, bleibt die "alte Empfehlung" bestehen: Lassen Sie sich impfen, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören. Bei gesunden Menschen ist eine Impfung nicht unbedingt notwendig.

Aktualisierung (18.11.09)
Die WHO hat vor einigen Tagen eine Übersicht der weltweiten, epidemiologischen Daten zur Influenza A/H1N1 veröffentlicht. Hiernach sind weltweit eine halbe Million Fälle der A/H1N1 gemeldet worden. Diesen stehen 6.260 Todesfälle gegenüber, die wahrscheinlich durch die Influenza verursacht wurden. Die Mortalität (Todesrate) beträgt damit bisher weltweit etwa 1,2 %. In Europa ist die Mortalität bisher mit knapp 0,4 % deutlich niedriger. Die o. g. Empfehlungen sind somit weiterhin gültig.

Aktualisierung (29.11.09)
Wie heute im Spiegel berichtet wird, soll die A/H1N1-Grippewelle nun im Abflauen begriffen sein. Im Vergleich zu den vorherigen drei Wochen haben sich in der Woche vom 23.11. bis 27.11.09 auch in unserer Praxis deutlich weniger Patienten mit grippalen Symptomen vorgestellt. Selbiges gilt für Patienten, die wir im Notdienst behandelt haben. Es darf somit auch für unsere Region (zentrales NRW) angenommen werden, dass die Influenza ihren ersten Maximalpunkt überschritten hat.

Epidemiologisch gesehen gab es bei den von uns behandelten Verdachtsfällen keinen einzigen schweren Verlauf. Viele Krankheitsverläufe bei nachgewiesener A/H1N1-Infektion waren mild oder gar inapparent (ohne jedes Symptom). Nach unserer Schätzung war die Krankheitsdauer mit durchschnittlich etwa 2-5 Tagen relativ kurz. Verzögerte Rekonvaleszenz-Fälle, also Patienten mit verlangsamtem Heilungsverlauf, traten keine auf. Spätfolgen nach derzeitigem Stand ebenfalls nicht.

Für die weitere "Grippesaison" bleibt damit unsere Einschätzung bezüglich Infektionsrisiko und Impfentscheidung bestehen: Lassen Sie sich impfen, wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören. Bei gesunden Menschen ist eine Impfung nicht unbedingt notwendig.


                                       
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© Dr. Michael Lorek, Julia Härle, Werth 4, 42275 Wuppertal, Impressum